Die Rote Vogelmilbe

Erkennung, einmalige natürliche Behandlung, Stärkung der Hühner

Wer ist die Rote Vogelmilbe?

Die Rote Vogelmilbe (Dermanyssus Gallinae) ist ein blutsaugender temporärer (nach der Blutmahlzeit wird der Wirt wieder verlassen) Ektoparasit, der Hühnern und Hühnerhaltern oftmals zu schaffen macht, da er gefährlich (schwächt die Tiere, lässt sie anfällig für Krankheiten werden, überträgt auch Infektionskrankheiten, tötet das Geflügel bei übermäßigem Befall) und schwer loszubekommen ist. 

 

Vermehrung

Da die Rote Vogelmilbe Teil der Natur ist und überall vorkommt, gelangt sie früher oder später meist auch in den Stall des Hühnerhalters. Bei Temperaturen um die 20° bis 30°C und hoher Luftfeuchtigkeit (Regenwetter) sind ideale Voraussetzungen für eine rasche Vermehrung gegeben. Vom Ei bis zum Weibchen, das wieder Eier legt, dauert es im kürzesten Fall eine Woche. Ein Weibchen kann bis zu 6 Wochen alt werden und in diesem Zeitraum bis zu 300 Eier legen. Je kühler, umso weniger aktiv ist die Vogelmilbe. Jedoch überlebt sie auch den kalten Winter und vermehrt sich im Frühling oft schlagartig. Eine Gefahr stellen sie vor allem von Mai bis August dar. Vogelmilben können ohne Nahrung bis zu 34 Monate überleben.

Indizien für einen Befall

Die Tiere wirken matt, magern manchmal ab, gehen bei schlimmem Befall langsam und als hätten sie Lähmungserscheinungen, zeigen blasse Kämme und Gesichter, kratzen sich ständig, die Hennen lassen mit der Legeleistung nach oder hören ganz auf zu legen, schlechte Schlupfrate bei Brut, wenn Sie Eier abnehmen gehen oder eine Henne auf Ihren Arm nehmen, wurlt es plötzlich auf Ihrem Arm oder an Ihren Füßen, brütende Hennen sterben auf ihren Gelegen, über die abgenommenen Eier laufen klitzekleine graue und rote Tierchen ...

Wo finde ich die Rote Vogelmilbe im Stall?

Bevorzugt hält sich der Parasit in Ritzen, Spalten, den Sitzstangenhalterungen der Tiere auf. Zu sehen sind viele Parasiten von grauer und roter Farbe in Nestern und andere staubartige Beläge in den Vogelmilben-Nestern und rundherum.  Bei starkem Befall und großer Besatzdichte in einem Stall sieht man die rote Vogelmilbe auch tagsüber umherlaufen, bei kleinerer Besatzdichte vorzugsweise in der Nacht. Am besten gehen Sie zwischen 22:00 und 23:00 Uhr in den Stall und sehen Sich die Sitzstangen, auf denen sich Ihre Hühner befinden, genau an. Laufen klitzekleine Tierchen/Pünktchen in grau oder rot auf ihnen herum, ist Handlungsbedarf gegeben.

Was kann ich tun?

Es gibt zahlreiche natürliche Mittel, die man vorbeugend oder bei Befall gegen die Vogelmilbe anwenden kann. Im Internet findet man zahlreiche Tipps und Tricks. Von ätherischen Ölen, Speiseölen bis Gasbrenner ist vieles möglich.

Wir sprechen aus eigener Erfahrung

Viele dieser Mittel und Vorgehensweisen haben wir ausprobiert. Viele Stunden wanderten so wöchentlich in den Milben-Krieg. Zahlreiche OSB-Platten-Ställe und lange feucht-warme Wetterphasen trieben uns an den Rand der Verzweiflung. Bis wir einen letzten Versuch starteten ...

Kieselgur

"Hab ich auch schon probiert, hilft aber auch nicht", sagen viele. Diese Erfahrung machten wir mit "normalem" Kieselgur auch. Wir probierten Kieselgur von mehreren Anbietern. Zuletzt ein von einem Spezialhändler angebotenes spezielles, weil die anderen nicht das halten konnten, was sie versprachen. Und plötzlich stellte sich der Erfolg ein. Wir hatten den Sieg errungen!

Einfach, effektiv und natürlich

Es handelt sich um ein extra-feines Kieselgur (Diatomeenerde - fossile Kieselalgen). Einmal im Stall nach sauberem Ausmisten versprüht (nass oder trocken), tötet es in einem Augenblick alle Parasiten. Die Wirkung hält im Gegensatz zu "normalem" Kieselgur viele Monate an. 

Handhabung

Wir empfehlen folgende Vorgehensweise: Den Stall ausmisten, die Sitzstangen, wenn möglich aus den Halterungen geben, die Legenester der Hühner ausräumen, Kieselgur mit der Verteilerflasche überall ausbringen, wo Nester und Spuren der Roten Vogelmilbe sichtbar sind - in alle Ritzen und Spalten, auf die Sitzstangen (seitlich und rundherum), in alle Ritzen der Legenester ... den Stallboden wieder einstreuen (am besten  mit Sägespänen oder Sand - auf jeden Fall nicht mit Stroh), und gleich auf der Einstreu auch noch etwas Kieselgur verteilen. Draußen ins Sandbad ebenfalls ein wenig Kieselgur (eine Tasse) mischen. Bei guter Arbeit kann eine Anwendung genügen, da das Kieselgur so fein ist, dass es Milben wie deren Eier und Larven zerstört bzw. austrocknet. Zur Sicherheit sollten Sie eine Woche später noch einmal nachts die Sitzstangen kontrollieren und dann einmal monatlich eine Kontrolle durchführen. Und wer von vornherein auf Nummer Sicher gehen möchte, wendet die Kieselgurbehandlung noch ein zweites Mal an. Die Wirkung des Kieselgurs hält laut Hersteller mehrere Monate an. Diese Angaben können wir durch die Praxis bestätigen.

Schnell handeln und Tiere stärken

Wenn Sie die Rote Vogelmilbe entdeckt haben, sollten Sie schnell handeln, damit Ihre Hühner nicht weiter geschwächt oder gar "ausgesaugt" werden. Also gleich Kieselgur oder andere (natürliche) Mittel anwenden (Vorsicht bei chemischen Produkten - diese gefährden Ihre Gesundheit und die Gesundheit Ihrer Tiere) und den Tieren zeitgleich bestes Futter und wenn möglich auch Nahrungsergänzungsmittel zur Stärkung des Immunsystems reichen. Unsere Produktempfehlung, damit es Ihren Tieren möglichst schnell wieder gut geht: Kieselgur plus Vitamine und Mineralstoffe

Wirkt auch gegen andere Parasiten

Kieselgur schützt Ihr Geflügel nicht nur vor der Roten Vogelmilbe, sondern auch noch vor weiteren lästigen Parasiten, wie beispielsweise Kalkbeinmilben (im Stall ausgebrachtes Kieselgur verhindert Kalkbeinmilbenbefall der Läufe), Federlingen (wenn Hühner winterbedingt keine Möglichkeit für ein Sandbad haben oder dieses nicht nützen, kann man sie mit Kieselgur einstäuben), Flöhen.