Ein paar Rasseportraits


Altsteirer

Farbschlag der Tiere auf dem Foto: wildfarbig

Legerhythmus: Die Hennen legen von ca. Ende Februar bis in den Herbst. Keine Winterleger.

Bruttrieb: gelegentlich in der warmen Jahreszeit vorhanden

Legeleistung: ca. 180 Eier im ersten Legejahr, im zweiten ca. 170 Eier, im dritten ca. 120 Eier, ab dem 4. Legejahr nur mehr wenige.

Eigewicht: 50 bis 60 g

Eischalenfarbe: fast weiß, elfenbeinfarbig, hell-rahmfärbig, champagner

Fleisch: Zweinutzungshuhn, gute Fleischqualität, wächst sehr langsam

 

Beschreibung:

Beim Altsteirerhuhn handelt es sich um ein typisches Zwiehuhn, das heißt, dass die Rasse erzüchtet wurde, um Eier und einen saftigen Braten liefern zu können. Dieses Huhn stammt aus dem Gebiet der Ober- und Untersteiermark der österreichisch-ungarischen Monarchie und entwickelte sich über die Jahrhunderte zu dieser heute bekannten Landhuhnrasse mit dem typischen Wickelkamm und dem kleinen Schopf (bei der Henne auffälliger als beim Hahn).

 

Die Hähne erreichen ein Gewicht von mindestens 2,5 kg, die Hennen mindestens 2 kg.

 

Altsteirer Hühner sind glücklich, wenn ihnen viel Auslauf zur Verfügung steht, damit sie ihrer Lieblingstätigkeit, der Futtersuche, nachgehen können.


Amrocks

 

Farbschlag: gestreift

Legerhythmus: Die Hennen legen sehr fleißig und im ersten Legejahr auch im Winter, im zweiten Legejahr fangen sie meist gegen Ende des Winters mit dem Legen wieder an, legen dann aber wieder sehr fleißig weiter.

Bruttrieb: nicht vorhanden

Legeleistung: ca. 220 Eier im ersten Legejahr, im zweiten ca. 200 Eier, im dritten nimmt die Legeleistung meist stark ab, auch aus dem Grund, dass Amrocks leicht verfetten. Verfettete Hühner legen nicht oder nur mehr wenig.

Eigewicht: 50 bis 65 g

Eischalenfarbe: hellbraun, beige, champagner, manchmal leicht rosa Stich

Fleisch: Zweinutzungshuhn, hervorragende Fleischqualität, mehr Brust als bei vielen Rassen, mehr Fettansatz - schmeckt bei guter Fütterung hervorragend.

 

Beschreibung:

Eine ruhige und zutrauliche Rasse, aus den USA stammend, die Gemüt und Auge besticht. Die Hühner zählen zu den schwereren Rassen. Hält man sie in Gehegen, besteht die Gefahr, dass sie bei zu guter Fütterung verfetten (damit sinkt auch die Legeleistung). Es ist dann besser, den Futtertrog nicht auf einmal für mehrere Tage zu füllen, sondern jeweils nur für einen Tag und die Damen selbst auf weiter Flur Würmchen, Kerbtierchen und Wildpflanzen suchen zu lassen. So bleiben sie fit und legen auch im dritten Jahr noch Eier.

Hähne wie Hühner sind ruhig in ihrem Wesen. Ihre Neugierde lässt sie auch gleich näher kommen, wenn man das Gehege betritt. Die Hühner fressen gerne aus der Hand.


Annaberger Haubenstrupphuhn

Farbschlag der Tiere auf den Fotos: weiß-schwarz gescheckt

Legerhythmus: Die Hennen legen brav, auch im Winter. Selbst im dritten Legejahr legen sie noch verhältnismäßig viele Eier.

Bruttrieb: nicht vorhanden

Legeleistung: ca. 190 Eier im ersten Legejahr, im zweiten ca. 160 Eier, im dritten ca. 120 Eier, auch danach nimmt die Legeleistung nicht viel ab.

Eigewicht: 40 bis 48 g

Eischalenfarbe: weiß bis gelb

Fleisch: gut, aber weniger dran als bei anderen Rassen. Trotz nicht allzugroßer Bratengröße braucht der Braten im Ofen seine Zeit (3 bis 4 Stunden), da die Hühner sich gerne bewegen und deshalb gute Muskelmasse aufbauen.

 

Beschreibung:

Wer sich mit der Zucht des Annaberger Haubenstrupphuhns näher beschäftigen möchte - die genauen Rassemerkmale sind auf folgender Seite gut beschrieben:

http://haubenhuehner-seltene-huehnerrassen.blogspot.com/p/blog-page_24.html

Um eine schöne Gruppe zusammenstellen zu können, wird man bei dieser Rasse herausgefordert sein, einiges an Zuchtarbeit zu leisten. Wie jeder Züchter weiß - aus wenigen Bruteiern schlüpfen nicht gleich die "perfekt" aussehenden Tiere. Wer die Möglichkeit hat, auf einer Ausstellung schöne Hennen und Hähne zu erwerben, wird wahrscheinlich einen leichteren Start hinlegen können.

 

Was macht das Annaberger Haubenstrupphuhn so besonders?

Die Hühner sind einzigartig mit ihrem gestruppten Gefieder und der Spitzhaube, in Schaukäfigen wirken sie aufsehenerregend und sie sind auch sehr selten. Züchter dieser Rasse sind schwer zu finden - am ehesten begegnet man dem Annaberger Haubenstrupphuhn auf sehr großen Geflügelschauen.

 

Wie ist der Charakter des Annaberger Haubenstrupphuhns?

Das Huhn ist ein eher zart und elgegant (die glatten Hennen sehen elegant aus) gebautes, sehr liebes, etwas scheues, aber doch neugieriges, in der Hühnergruppe optisch positiv auffälliges und robustes. Die Hähne verhalten sich außergewöhnlich fürsorglich den Hennen gegenüber.

 

Rassegeschichte:

Das Annaberger Haubenstrupphuhn wurde im Jahr 1957 im Erzgebirge/Deutschland gezüchtet. Es entstand aus den Rassen: Chabos, Seidenhuhn, Appenzeller Spitzhaube, Brabanter. Im Rassestandard offiziell anerkannt wurde das Annaberger Haubenstrupphuhn dann 1971.

 

Die Hähne wiegen ca. 1,5 Kilo, die Hennen ca. 1,3 kg.

 

Wie bei allen gestruppten Rassen:

Hähne und Hennen werden nie zu 100 % gestruppt gehalten. Entweder der Hahn ist glatt und die Hennen sind gestruppt oder umgekehrt. Strupp x Strupp würde ein sehr hässliches, nicht wärmendes Gefieder ergeben. Bei den Küken erkennt man am ersten Tag noch nicht, welches Tierlein gestruppt wird und welches nicht. Erst bei zwei bis vier Wochen alten Küken zeigt sich an den Flügelfedern, ob sich Struppgefieder entwickelt. Ca. 50 % der geschlüpften Tiere werden gestruppt, die anderen bleiben glatt.

Auch bei der Struppbefiederung gibt es kleine Abwandlungen. Manche Tiere sind mehr gestruppt/gelockt, andere ein bisschen weniger.


Ayam Cemani

 

Farbschlag: schwarz von Kopf bis Fuß

Legerhythmus: Die Hennen legen im ersten Legejahr sehr fleißig, vor allem im ersten Winter (in den ersten Wochen täglich ein Ei). Im Laufe des Frühlings und Sommers legen sie etwas weniger, jedoch bis in den Herbst hinein. Sie legen auch in Phasen. Nach jeder abgeschlossenen mehrwöchigen Phase möchten sie brüten. Lässt man sie nicht brüten, legen sie im ersten Legejahr recht viele Eier, aber ab dem zweiten Legejahr nur mehr wenige.

Bruttrieb: gut; jede Henne wird 1 bis 3 Mal im ersten Legejahr brütig. Gerne im Winter. Sehr gute Glucken.

Legeleistung: ca. 190 Eier im ersten Legejahr, im zweiten ca. 30 Eier, im dritten  Legejahr meist nur mehr ein paar oder keine Eier mehr. Lässt man die Hennen ihrem natürlichen Bruttrieb nachgehen, legen sie auch im zweiten Legejahr nicht so schlecht und legen auch im dritten noch.

Eigewicht: 40 bis 45 g

Eischalenfarbe: beige, manchmal schöner rosa Stich

Fleisch: interessant und für manchen wie der Anblick des Huhns "gewöhnungsbedürftig". Die Haut wird beim Brathuhn völlig schwarz (vor dem Braten grau-schwarz oder blau-schwarz. Das Fleisch ist dunkler, die Brust heller, aber mit sehr dunklen Rändern. Die Brust schmeckt wie gewohnt, die anderen Teile des Huhns haben ein anderes Aroma. Kräftiger und würziger.

 

Beschreibung:

Das Ayam Cemani Huhn, auch gerne genannt "Gothic Huhn", stammt ursprünglich aus Zentral-Java im Inselstaat Indonesien. "Ayam" bedeutet "Huhn", "Cemani" ist ein Ort auf der Insel Java.

 

Die Besonderheit dieses Huhns liegt vor allem in seinem Aussehen - es ist überall schwarz - Federn, Kamm, Kehllappen, Gesicht, Läufe, Krallen. Der Grund für dieses Schwarz-Sein liegt in der Hyperpigmentierung, auch genannt Fibromelanosis. Im Ursprungsland sind die Tiere auch von innen völlig schwarz, in Europa wurden zur Blutauffrischung andere dunkle Rassen eingezüchtet, wodurch das Schwarz "im Inneren" ein wenig verloren gegangen ist. Von außen sehen die Hühner aus guten Zuchtlinien nach wie vor schwarz mit Grünlack (grün schimmernd) aus.

 

In Indonesien werden dieser Hühnerrasse mystische Eigenschaften zugeschrieben, wodurch fehlerlose Tiere dieser Rasse für dortige Verhältnisse sehr teuer gehandelt werden. Die Fehlerlosigkeit zeigt sich übrigens erst, wenn das Tier ein Jahr alt ist. Vorher kann ein Ayam Cemani kohlrabenschwarz aussehen, aber dann doch da und dort ein weißes Federchen bekommen oder der Kamm wird dunkelrot statt schwarz.

 

Ayam Cemanis wirken imposant und auffällig. Sie sind lebhalft, die Hähne sind kämpferisch veranlagt.

 

Im Winter braucht man sich keine Sorgen machen, Ayam Cemanis sind nicht kälteempfindlich, sie können problemlos im Freien gehalten werden.  


Barnevelder

 

Farbschlag der Hühner auf den Fotos: doppelt gesäumt, braun-schwarz

Legerhythmus: Die Hennen legen sehr fleißig und im ersten Legejahr auch im Winter, im zweiten Legejahr fangen sie meist gegen Ende des Winters mit dem Legen wieder an, legen dann aber wieder sehr fleißig weiter.

Bruttrieb: selten vorhanden

Legeleistung: ca. 190 Eier im ersten Legejahr, im zweiten ca. 170 Eier, im dritten nimmt die Legeleistung meist vermehrt ab.

Eigewicht: 55 bis 65 g

Eischalenfarbe: braun

Fleisch: Zweinutzungshuhn, hervorragende Fleischqualität, mehr Brust als bei vielen Rassen, mehr Fettansatz - schmeckt bei guter Fütterung hervorragend.

 

Beschreibung:

Wir nennen es gerne "das Huhn der Zwanzigerjahre" (planmäßig gezüchtet ab 1920), aus Holland kommend.

 

Die Eischalenfarbe kann von mittel- bis dunkelbraun-rot reichen (siehe Foto). Die Legeleistung befindet sich im oberen Durchschnitt, im ersten, oft auch zweiten Legejahr legen sie auch im Winter.

 

Barnevelder sind so gen. Zweinutzungshühner. Wegen ihrer Legeleistung und dem vorzüglich schmeckenden Fleisch.

 

Vom Charakter her ist diese Hühnerrasse den Amrocks ähnlich. Also ein wunderbares Familienhuhn, leicht zu zähmen, ruhig, schnell zutraulich, flugfaul und auch die Hähne äußerst gemütlich.

 

Die Hähne krähen in tieferer Tonlage als die vieler anderer Rassen. Sie gehören nicht zu den "Vielkrähern".

 

Das Gefieder glänzt wunderschön, die Schwanzfedern des Hahns schimmern in der Sonne auch grün.


Cream Legbar

 

Farbe: kennfarbig

Legerhythmus: Die Hennen legen von ca. Ende Februar bis in den Herbst. Keine Winterleger.

Bruttrieb: nicht vorhanden

Legeleistung: ca. 180 Eier im ersten Legejahr, im zweiten ca. 170 Eier, ab dem 3. Legejahr fehlen uns die Erfahrungswerte.

Eigewicht: 50 bis 60 g

Eischalenfarbe: himmelblau, blau-türkis

Fleisch: Zweinutzungshuhn, gute Fleischqualität

 

Beschreibung:

In den 1930er Jahren wurde diese Hühnerrasse in England erzüchtet. Gekreuzt wurden Leghorn, Playmouth Rocks und Araucanas, von denen auch die Federhaube stammt, die die Cream Legbar-Hühner tragen.

Die Cream Legbar-Henne legt hellblaue Eier, ähnlich (nur ein wenig mehr ins hellblau gehend) den Eiern der Lavender Araucanas.

Eine Besonderheit des Huhns ist auch seine Kennfarbigkeit, die bereits bei Eintagsküken das Geschlecht erkennen lässt. Die Hennenküken erscheinen dabei etwas dunkler und mehr braun in ihrer Gesamterscheinung, die Hähne gehen mehr ins grau und sind heller.


Kawasaki Bankiva

 

Farbschlag: wildfarbig

Legerhythmus: Die Hennen legen sehr fleißig und im ersten Legejahr auch im Winter, im zweiten Legejahr fangen sie meist gegen Ende des Winters mit dem Legen wieder an, legen dann aber wieder sehr fleißig weiter. Auch im dritten Legejahr legen sie noch brav.

Bruttrieb: gut; verlässlich 1 bis 2 Mal im Jahr je Henne; die Hennen sind wunderbare Glucken

Legeleistung: ca. 200 Eier im ersten Legejahr, im zweiten ca. 170 Eier, im dritten ca. 100 Eier, danach nimmt die Legeleistung stärker ab.

Eigewicht: 50 bis 60 g

Eischalenfarbe: hellbraun, braun, teilweise mit braunen Punkten

Fleisch: Zweinutzungshuhn, gute Fleischqualität

 

Beschreibung:

Eines Tages kam ein aus Deutschland stammender evangelischer Missionar, der lange Jahre Kinder in einem Heim in Kawasaki/Japan betreut hatte, zurück nach Europa, nach Österreich. Hier lernten wir ihn auch kennen. Interessant waren seine Erzählungen über das Leben mit Frau und Kindern in Kawasaki und die Berichte von seinen Hühnern, die er dort im Hinterhof gehalten hat (Chabos) und von seinem alten und treuen Freund, dem Schäferhund, der den Kindern im Heim damals sehr viel Freude bereitet hat.

 

Als er wieder zurück nach Europa gekommen ist, hat er seine Chabos mitgenommen, aus einem Zoo Bruteier der ursprünglichen Gallus Gallus (Bankivahuhn) besorgt, diese mit seinen Chabos und mit Italienern gekreuzt und es so geschafft, eine Großrasse vom originalen Gallus Gallus (das Huhn aus dem süd- und südostasiatischen Raum, von dem alle unsere heutigen Hühnerrassen abstammen) zu züchten (die gleichen äußeren Merkmale, die gleiche ursprüngliche Eischalenfarbe - hellbraun, beige, hellbeige). Aus Liebe und zur Erinnerung an seine Zeit in Japan und auch, weil die ersten Hühner, die er eingekreuzt hat, Japaner gewesen sind, hat er das Huhn Kawasaki genannt. Den Zweitnamen Bankiva haben wir hinzugefügt, um die Herkunft des Huhns im Namen sichtbar zu machen.

 

Die Hähne dieser Hühnerart glänzen im Gefieder an den Armschwingen in wunderbarem blau-grün. Der Schweif bekommt im Laufe der Jahre noch mehr Sichelfedern, die grün schimmern. Viele Gelb-, Gold-, Rot- und Orangetöne zieren das Gefieder.

 

Die Legeleistung konnte durch Einkreuzung von Italienern stark gesteigert werden (das ursprüngliche Bankivahuhn legt nur ein bis zwei Gelege pro Jahr mit etwa 3 bis 12 Eiern pro Gelege), dabei hat der Züchter jedoch darauf geachtet, dass der ausgeprägte Bruttrieb erhalten bleibt. Die Hennen sind wunderbare und zuverlässige Glucken.


Lavender Araucana

 

Farbschlag der Tiere auf den Fotos: blau und lavendel

Legerhythmus: Die Hennen legen brav und im ersten Legejahr auch im Winter, im zweiten Legejahr fangen sie meist gegen Ende des Winters mit dem Legen wieder an, legen dann aber wieder recht gut weiter. Ungefähr im April gibt es oftmals eine Legepause, die bis zu vier Wochen dauern kann.

Bruttrieb: nicht vorhanden

Legeleistung: ca. 190 Eier im ersten Legejahr, im zweiten ca. 170 Eier, im dritten ca. 100 Eier, danach nimmt die Legeleistung stärker ab.

Eigewicht: 50 bis 60 g

Eischalenfarbe: blau-türkis, bläulich, grün-türkis

Fleisch: Zweinutzungshuhn, sehr gute Fleischqualität, schöner und kompakter Braten.

 

Beschreibung:

In England sind sie der große Hit, die Lavender Araucana Hühner, die bei uns auch als "Englische Blauleger" bekannt sind. In Österreich und Deutschland erfreuen sie sich seit ein paar Jahren auf Grund ihres lieben und intelligenten Wesens und der schönen Gefiederfarbe immer größerer Beliebtheit.

 

Toll ist, dass diese Hühnerrasse zutraulich wird, wenn man sich von klein auf ein wenig mit den Hühnern befasst. Sie legen bläuliche/türkise oder leicht ins Grün gehende Eier und strahlen Ruhe aus. Die Hähne sind nicht aggressiv. Die Rasse ist in Österreich nicht standardisiert, jedoch in Großbritannien. Es gibt sie dort in verschiedenen Farben, meistens jedoch in schwarz, weiß und lavendel. Die Hühner tragen Schopf und Bart, sie haben einen Erbsenkamm. Manchmal sieht man einen Einfachkamm. Englische Züchter empfehlen, für die Zucht ausschließlich Hennen und Hähne mit Erbsenkamm heranzuziehen, da es bei dieser Rasse vorkommt, dass Hühner mit Einfachkamm keine blauen Eier legen. Ein Erbsenkamm und die Eifarbe Blau stehen hier offensichtlich eng im Zusammenhang. Wir haben in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, dass trotz Selektion auf die "richtige" Eischalenfarbe hin und wieder doch eine Henne hellebeigefarbige oder weißschalige legt, auch wenn sie einen Erbsenkamm trägt. Die meisten legen jedoch eine Art von Blau- oder Grün-Türkis  (was die Engländer nicht stört, sie sprechen trotzdem von Blaulegern).

 

Erzüchtet wurde die Rasse in Großbritannien in den 30er Jahren. Zum Züchten wurden Hühner aus Südamerika importiert, die die Eifarbe blau weitervererben.


Französische Marans original

 

Farbschläge auf den Fotos: schwarz-kupfer, weiß, schwarz-silber

Legerhythmus - bei den schwarz-kupferfarbigen Marans: Die Hennen legen meist von ca. Mitte Februar bis in den Herbst hinein. Die Legeleistung ist nicht schlecht. Züchter sagen, je besser die Legeleistung, je weniger dunkel/rot sind die Eier. Deshalb wird meist nicht auf hervorragende Legeleistung gezüchtet.

Bruttrieb: manchmal vorhanden

Legeleistung: ca. 170 Eier im ersten Legejahr, im zweiten ca. 150 Eier, ab dem 3. Legejahr nimmt die Legeleistung meist stark ab, da die Hennen zur Verfettung tendieren. Verfettete Hennen legen im Allgemeinen nicht mehr oder nur mehr wenig.

Eigewicht: 55 bis 70 g

Eischalenfarbe: "Extra rouge", andere Rot-Braun-Töne, mittleres Rot oder Rotbraun, mit oder ohne dunkelrote Tupfen, auf jeden Fall sind alle Eier wunderschön

Fleisch: Zweinutzungshuhn, fantastische Fleischqualität

 

Beschreibung:

Das "Syndicat National des Sélecionneurs de la Poule Marans Race Pure" in Frankreich kümmert sich um die Erhaltung der echten französischen Marans.

 

Echte Maranshühner zeigen an den Läufen rosa Farbe, schwarz oder grau darf hineingemischt sein. Bei den Hähnen sind die Läufe wesentlich heller, bei den Damen oftmals dünkler.

 

Die Eischalenfarbe der Eier der Farbschläge Schwarz-Kupfer und Schwarz-Silber ist "exra rouge", also extra rot oder dunkelrot.

 

Zu Beginn jeder Legephase legen die Hennen dünkler. Mit der Zeit und bei guter Legeleistung hellen die Eier mehr oder weniger auf. Manche Maranseier haben auch dunkle Punkte als Zierde. In machen Ländern werden Marans-Eier als sehr teure Delikatesseier verkauft.

 

Marans tendieren zur Verfettung. Sie sind gemütliche Hühner und auch auf gute Fleischleistung gezüchtet. Die Verfettung kommt der Geschmacksnote in der Pfanne zu Gute, jedoch beim lebenden Huhn nicht der Legeleistung. Stark verfettete Tiere tendieren zu schlechter Legeleistung oder hören mit dem Legen manchmal ganz auf.


Mooshuhn

 

Farbschläge: verschiedene Misch-Farbschläge

Legerhythmus: Die Hennen legen gut, in der ersten Legephase auch im Winter. In der zweiten Legephase lassen sie sich nach der Mauser oft ein bisschen Zeit mit dem erneuten Legebeginn.

Bruttrieb: manchmal vorhanden, oftmals nicht

Legeleistung: ca. 190 Eier im ersten Legejahr, im zweiten ca. 160 Eier, ab dem 3. Legejahr nimmt die Legeleistung meist stark ab, da die Hennen zur Verfettung tendieren. Verfettete Hennen legen im Allgemeinen nicht mehr oder nur mehr wenig.

Eigewicht: 55 bis 70 g

Eischalenfarbe: verschiedene Moosfarben, Oliv, manche Eier sind heller, manche dunkler, manche mit Tupfen, manche ohne.

Fleisch: Zweinutzungshuhn, fantastische Fleischqualität, ähnlich der des Maranshuhns.

 

Beschreibung:

Die Hühner wurden erzüchtet, um durch strenge Selektion eine tolle an Waldmoos (so unterschiedlich die Farben des Waldmooses sind, so zeigen sich auch die Eier, von daher stammt auch der Name der Hühner) erinnernde Eischalenfarbe zu bekommen, die selten zu finden ist. Ein weiteres Augenmerk wurde auch auf die Eigröße gelegt. Von Anfang an legen sie größere Eier als andere Hühnerrassen. Nach ca. zwei Monaten wiegen einige der Eier sogar um die 70 g. Und nicht nur das, diese dunkelgrüne Farbe wird bei Kreuzung der Hühner untereinander auch weitgehend weitervererbt, was ja bei der Kreuzung von Olivleger x Olivleger beispielsweise nur zu einem kleinen Prozentsatz der Fall ist! Nach längerer Legezeit werden die Eier, die zunächst oftmals wirklich sehr dunkel-moosgrün sind, eine Spur heller und die Punkte oder Tupfen auf der Eischale kommen gut zur Geltung. 

 

Da es sich bei den Mooshühnern um Kreuzungshühner handelt, kann es auch hier wie bei allen anderen Hühnerrassen (Fehlfarbigkeit im Gefieder, Mutationen, andere Eischalenfarben), vorkommen, dass eine Henne einmal Eier mit einer anderen Eischalenfarbe legt. Dies kann auch passieren, wenn ein blutsfremder Hahn eingekreuzt wird, der ein rezessives Gen für eine andere Eischalenfarbe mitbringt, was wir zu vermeiden suchen. Die Hennen für die Blutsauffrischung werden in mehrjähriger Zuchtarbiet von uns schon mehrere Generationen vorher gekreuzt und vorselektiert.

 

Die Farbe des Federkleides der Mooshühner spielt wie bei den Grünlegern keine Rolle (keine standardisierte Hühnerrasse). Wir versuchen jedoch, auf besonderes und helles Gefieder zu selektieren. Schopferl oder Bärtchen können gelegentlich vorkommen.

 

Die Moos-Hühner sind ruhige und zutrauliche Tiere. Die Küken zählen zu den besonders schnellwüchsigen.

 

Hühner und Hähne tragen Federn an den Läufen - selten kann es hier zu einer Ausnahme kommen; die ausgewachsenen Hennen haben ein Gewicht von ca. 2 Kilo, die Hähne 3,5 bis 4 Kilo.

 

Das Mooshuhn ist keine standardisierte Rasse. Es handelt sich um eine züchterische Herausforderung und "Spielerei", um ein wunderschönes Ei in beachtlicher Größe und dunkelgrüner/dunkelolivfarbiger Eischalenfarbe zu erhalten.

 

Das Mooshuhn lebt auf unserem Hof seit 2016.


Olivleger

 

Farbschläge: verschiedene

Legerhythmus: Die Hennen legen meist sehr gut und in der ersten Legephase auch im Winter. Pausen legen sie eher selten und eher kurz ein.

Bruttrieb: manchmal vorhanden

Legeleistung: ca. 200 Eier im ersten Legejahr, im zweiten ca. 160 Eier, ab dem 3. Legejahr geht die Legeleistung auffälliger zurück.

Eigewicht: 48 bis 60 g

Eischalenfarbe: Die Eischalenfarbe der Bruteier sind helloliv, rot-braun oder grün/türkis/bläulich, die Eischalen der Tiere, die dann schlüpfen, werden verschieden olivfarbig sein, hin und wieder rot-braun.

Fleisch: Zweinutzungshuhn, fantastische Fleischqualität

 

Farben: Elterntiere blau, bunt, schwarz-kupfer, sperber usw. 

Gruppe: da und dort verteilte Hennen

 

Beschreibung und Besonderheiten:  

Bei den "Olivleger-Bruteiern" handelt es sich um Mischungen zwischen Grünlegern/Blaulegern und Marans oder Mooshühnern und Olivlegern.

 

Nicht immer legen die Nachkommen olivfarbige Eier. Dies hängt mit dem Erbgut zusammen, das sie mitbringen. 


Schwedisches Blumenhuhn/ Skånska blommehöns

 

Farbschlag: Grundfarbe wildfarbig oder gelb, rot, schwarz, weiße Tupfen am Gefieder

Legerhythmus: Die Hennen legen äußerst fleißig, auch im Winter und die Eier werden im zweiten und dritten Legejahr recht groß. Legepausen gibt es ganz selten oder gar nicht, weshalb sich die Notwendigkeit ergibt, dass die Hennen sehr gut und nährstoffreich gefüttert werden. 

Bruttrieb: selten vorhanden

Legeleistung: ca. 240 Eier im ersten Legejahr, im zweiten ca. 220 Eier. Erfahrungswerte über die Leistung in den weiteren Legejahren haben wir noch nicht.

Eigewicht: 55 bis 70 g

Eischalenfarbe: creme, beige, hellbraun

Fleisch: Zweinutzungshuhn, hervorragende Fleischqualität, neigen ein wenig zu Fettansatz, was bei guter Fütterung einen hervorragenden Geschmack bei Suppe oder Bratensaft ergibt. 

 

Beschreibung:

Das Schwedische Blumenhuhn gehört nicht zu den standardisierten Rassen. Dies liegt daran, dass die Schweden (laut Aussage schwedischer Hühnerhalter) recht wenig Interesse daran haben, dass ihre Hühner standardisierte Rassen sind. Genaue, festgelegte Merkmale gibt es aber doch - bei diesen erlauben die Schweden recht großzügig gesteckte Varianten.

 

Vielfalt wird bei den Schweden also groß geschrieben. So gibt es das Schwedische Blumenhuhn in den verschiedensten bunten Farben. Wichtig und auch wunderschön sind immer die weißen Tupfen und Flecken, die auf dem Federkleid verstreut sind. Je bunter ein Huhn, umso blumiger.

 

Es fällt auf und ist auf schwedischen Internetseiten zu lesen, dass Schwedische Hühnererassen eher zart gebaut sind. Schwedische Hühner sind gute Futtersucher und hervorragende Futterverwerter und scheuen die beschneite Winterlandschaft nicht.

 

Das Schwedische Blumenhuhn zählt zu den schwersten schwedischen Hühnerrassen, da es dort als ein Zweinutzungshuhn (Eier und Fleisch) gezüchtet worden ist.


Seidenhuhn

Legerhythmus: Seidenhuhnhennen legen im ersten Jahr meist von Winter bis Frühling, dann pausieren sie ein wenig. Es folgen noch weitere zwei bis drei Legephasen mit jeweils längeren Pausen dazwischen. Dies liegt daran, dass das Seidenhuhn gerne brüten möchte.

Bruttrieb: sehr gut, zwei bis drei Mal im Jahr; gute Glucken; durch befiederte Läufe manchmal ein wenig "ungeschickt" in der Nachwuchsbetreuung. Vorteil der Seidenhuhnglucken: Sie gehen mit ihrem Nachwuchs nicht weit vom Stall weg, die Kleinen werden nicht überfordert, wenn es um Bewegung geht.

Legeleistung: ca. 90 Eier im ersten Legejahr, im zweiten ca. 80 Eier, ab dem dritten Legejahr nimmt die Legeleistung weiter ab, dafür legen die Seidenhuhnhennen meist auch noch im vierten und fünften Jahr jeweils einige Eier.

Eigewicht: 30 - 40 g

Eischalenfarbe: creme, beige, rahmfärbig

Fleisch: ähnlich wie bei Ayam Cemani (siehe Beschreibung von Ayam Cemani), nur eine Spur zarter.

 

Beschreibung:

Das Seidenhuhn ist eine der weltweit ältesten Hühnerrassen. Aristoteles beschreibt es bereits vor mehr als 2000 Jahren. Er erwähnt ihr seideiges Gefieder. Im Mittelalter setzte man das Seidenhuhn aufgrund seines kaninchenhaften Aussehens oftmals gerne im Zirkus ein. Es wurde auch gerne erzählt, dass es eine Mischung aus Huhn und Kaninchen sei.

Die ursprüngliche Heimat dieser Hühnerrasse ist China. Die Hühner mit der einzigartigen Federstruktur (überwiegend Flaumfedern) wurde als Zierde, für Eier und Fleisch gehalten. Heute wird das Seidenhuhn in Europa und Amerika meist  für Ausstellungen gezüchtet, weniger als Fleisch- und Eierlieferant.

In China wird das Seidenhuhn heute noch vor allem für die Fleischproduktion  (Intensivhaltung) gehalten, da dem dunklen Fleisch dieser Hühner Heilwirkung nachgesagt wird. Ihr Fleisch enthält eine andere Nährstoffzusammensetzung und weitere Inhaltsstoffe, als das Fleisch hellehäutiger Tiere und ist sehr mager.

 

Seidenhühner brüten gerne und gelten als sehr gute Mütter. Die Legeleistung mit durchschnittlich 80 Eier pro Jahr pro Huhn ist dafür eher bescheiden. Jedoch bestechen die Hühner durch ihr putziges, kaninchenhaftes Aussehen. Sie lassen sich auch gut zähmen.

 

Seidenhühner legen phasenweise. Dazwischen brüten sie oder machen längere Legepausen, wenn man nicht möchte, dass sie brüten. Deshalb sind Bruteier der Seidenhühner in größeren Mengen meist ein Mal gegen Ende Winter, ein Mal zwischen April und Juni und einmal im Sommer oder Herbst verfügbar. Vereinzelt legt da und dort mal eine Henne einige Tage durchgehend Eier. 


Silverrud blå

 

Farbschläge auf den Fotos: Blau und Splash

Legerhythmus: Die Hennen legen fleißig, auch im Winter. Legepausen sind selten. Eher im 2. und 3. Legejahr.

Bruttrieb: selten vorhanden

Legeleistung: ca. 240 Eier im ersten Legejahr, im zweiten ca. 220 Eier. Erfahrungswerte über die Leistung in den weiteren Legejahren haben wir noch nicht, da wir die Hennen meist nach einem oder zwei Jahren abgeben.

Eigewicht: 44 - 58 g

Eischalenfarbe: verschiedene Grüntöne - grau-grün, türkis, grün-türkis, olivfarbig, heller, dünkler, mit oder ohne Sprenkel, teilweise rosa Tupfen

Fleisch: Auf Legeleistung und gute Futterverwertung gezüchtet, deshalb weniger Fleischansatz. Die Haut wirkt manchmal ein wenig grünlich, das Fleisch ist sehr hell und zart, abgesehen von den Schenkeln. Nicht unbedingt der perfekte Braten, aber ein sehr gutes Suppenhuhn.

 

Beschreibung:

Die Silverrud blå wurde im 20. Jahrhundert, genauer gesagt in den 50er Jahren vom schwedischen Pfarrer Martin Silverudd aus verschiedenen, darunter auch sehr gut legenden Hühnerrassen (Rhode Island Red, New Hampshire, Leghorn, Cream Legbar, die er 1956 aus Cambridge importierte und für die Eischalenfarbe einkreuzte) erzüchtet. Ziel war es, eine grün legende Wirtschaftsrasse zu bekommen, bei der die Hühner nicht nur eine gute Legeleistung mit herzeigbarer Eigröße aufweisen, sondern auch Eier in verschiedenen Grüntönen legen, damit man sie zu Zuchtzwecken den einzelnen Tieren zuordnen kann. Es wurde Wert auf einen leichteren Körperbau und gute Futterverwertung gelegt. Leider verstarb Pfarrer Silverudd 1986, bevor er die Rasse nach seinen Vorstellungen fertig hatte. Es handelt sich deshalb auch um keine standardisierte Hühnerrasse.

 

Das Silverruds blå-Huhn ist selten zu finden, selbst in Schweden, wie uns die Schwedische Züchterin, Frau Laurin, von der wir über Bruteier eine wunderschöne, große Grupppe dieser besondern Hühner bezogen haben, erklärt hat. 

 

Es ist schön, dass sich mittlerweile Gruppen etablieren, die sich um den Erhalt und Fortbestand der originalen Silverruds blå bemühen.


Die Silverrud blå-Hühner legen sehr fleißig, auch im Winter. Die Eier, anfangs eher klein (44 bis 48 g), erreichen mit forgeschrittenem Alter der Henne ein Gewicht von 53 bis 58 g und können verschieden grün sein - von türkis, über hellgrün bis olivfarbig. Mit und ohne rosa, grüne oder beige Sprenkel.

 

Die Hühner geraten selten in Brutstimmung. Sie sind wetterfest und robust.

  

Was die Silverrud blå so sympathisch macht, ist unter anderem ihre ruhige, freundliche Art. Sie besticht auch mit ihren süßen dunklen Knopfaugen, mit denen sie einen mustert. Wenn man sich mit den Hühnern von klein auf beschäftigt, werden sie zutraulich, jedoch nicht so "schoßhündchenhaft" wie beispielsweise Seidenhühner oder Zwerg Paduaner.


Struppis - grünlegend

 

Farbschläge: bunt

Legerhythmus: Die Hennen legen fleißig, auch im Winter. Manche kleine Legepause wird gemacht, aber nicht lange. Sie legen sehr gut bis in den Herbst hinein.

Bruttrieb: selten vorhanden

Legeleistung: ca. 240 Eier im ersten Legejahr, im zweiten ca. 220 Eier. Erfahrungswerte über die Leistung in den weiteren Legejahren haben wir noch nicht, da wir die Hennen meist nach einem oder zwei Jahren abgeben.

Eigewicht: 50 - 65 g

Eischalenfarbe: grün, grün-türkis

Fleisch: Sehr gute Fleischqualität, schöner Braten. Manchmal ist ein dunkelhäutiges Tier dabei (graue Haut). Sieht anders aus, schmeckt aber gleich gut.

 

Beschreibung:

Wir haben in den letzten Jahren daran gearbeitet, grünlegende Struppis zu erzüchten. Bei unseren Struppis handelt es sich nicht um die standardisierte Rasse der Strupphühner, sondern um eine "züchterische Spielerei", die unseren Kunden letztendlich Freude im Doppelpack bieten soll - Grünleger, die ca. zu 50 % gestruppt bzw. gelockt fallen.

 

Wie bei allen gestruppten Rassen:

Hähne und Hennen werden nie zu 100 % gestruppt gehalten. Entweder der Hahn ist glatt und die Hennen sind gestruppt oder umgekehrt. Strupp x Strupp würde ein sehr hässliches, nicht wärmendes Gefieder ergeben. Bei den Küken erkennt man am ersten Tag noch nicht, welches Tierlein gestruppt wird und welches nicht. Erst bei zwei bis vier Wochen alten Küken zeigt sich an den Flügelfedern, ob sich Struppgefieder entwickelt. Ca. 50 % der geschlüpften Tiere werden gestruppt, die anderen bleiben glatt.

Auch bei der Struppbefiederung gibt es kleine Abwandlungen. Manche Tiere sind mehr gestruppt/gelockt, andere ein bisschen weniger.


Sulmtaler

 

Farbschlag der Hühner auf den Fotos: gold-weizenfarbig

Legerhythmus: Keine Winterleger. Die Hennen beginnen in etwa Ende Februar mit dem Legen und stoppen in der Zeit der herbstlichen Mauser. Dazwischen legen sie fleißig und pausieren nie lange. Auch im dritten Legejahr gibt es bei den Hennen noch eine schöne Anzahl an Eiern.

Bruttrieb: gelegentlich vorhanden (in manchen Jahren stärker, in anderen weniger stark)

Legeleistung: ca. 180 Eier im ersten Legejahr, im zweiten ca. 160 Eier, im dritten ca. 120 Eier. Ab dem 4. Legejahr sind nur mehr wenige Eier zu erwarten.

Eigewicht: 44 - 58 g

Eischalenfarbe: rahmfärbig, hellcreme, hin und wieder leicht rosa Stich

Fleisch: Zweinutzungshuhn mit mehr Brustanteil. Sehr gute Fleischqualität.

 

Beschreibung:

Das Sulmtaler-Huhn gilt als wetterfestes und robustes Zweinutzungshuhn, das seine Nahrung auch gerne auf weiter Flur selber sucht. Steht allerdings ein prall gefüllter Futtertopf zur Verfügung, hält es sich auch gerne um diesen auf und frisst ganz schön ordentlich.

 

Der Ursprung der Sulmtaler Hühner liegt im Gebiet zwischen Graz und Marburg. Bekannt war es als "Steirerhuhn", verzehrt oftmals auch als Karpaun (kastrierte und gemästete Hähne) auf Fürsten- und Kaiserhöfen in Europa. Durch sein hohes Gewicht und die hervorragende Fleischqualität galt es als Delikatesse bei Festgelagen. Bereits im 17. Jahrhundert finden sich Schriften über seine kulinarische Berühmtheit.

Während des 1. und 2. Weltkriegs geriet das Sulmtaler-Huhn beinahe in Vergessenheit. Erst in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts bemühten sich wieder Züchter um die Erhaltung und Vermehrung dieser einst so berühmten Rasse.

 

Das echte große Sulmtalerhuhn, das ein schönes Schlachtgewicht erreicht, einen feinen Knochenbau aufweist (erkennbar an den nicht zu dicken Läufen) und Eier legt, die mindestens 52 g wiegen, sollte ein Zuchtziel für Liebhaber des Sulmtalerhuhns sein.


Zwerg Paduaner

 

Farbschlag der Hühner auf den Fotos: chamois-weiß gesäumt, glatt und gestruppt, gold-schwarz gesäumt, gestruppt

Legerhythmus: Zwerg Paduaner legen von ca. Anfang/Mitte Februar bis Ende Sommer (sie sind keine Winterleger). Sie legen anfangs jeden oder beinahe jeden Tag ein Ei, danach jeden 2. oder 3. Tag. Wenn sie pausieren, liegt es manchmal an Federlingen, die die Tiere gerne befallen. Eine Behandlung mit Kieselgur am Kopf unter der Federhaube und am Po reichen, dann ist wieder Ruh von den Plagegeistern und die Hennen legen wieder.

Bruttrieb: nicht vorhanden

Legeleistung: ca. 120 Eier im ersten Legejahr, im zweiten ca. 90 Eier. Erfahrungswerte über die Leistung in den weiteren Legejahren haben wir noch nicht, da wir die Hennen meist nach einem oder zwei Jahren abgeben.

Eigewicht: 28 - 35 g

Eischalenfarbe: weiß

Fleisch: nicht viel dran, aber schmeckt gut.

 

Beschreibung:

Die Großrasse der Paduaner geht in ihren Ursprüngen auf die italienische Stadt Padua zurück, die Zwergrasse hingegen wurde in England gezüchtet.

Die kleinen Hühnerchen zeichnet ein ruhiges und äußerst zutrauliches Wesen aus. Sie entsprechen im Charakter auch dem ihrer großen Kollegen. Unsere Kinder lieben sie auf Grund ihres lustigen Aussehens, ihrer herzigen Art und ihrer leicht zu gewinnenden Zutraulichkeit.

 

Zwerg Paduaner legen im ersten Jahr in etwa 120 kleine weiße Eier. Anfang Winter legen sie nicht, jedoch beginnen sie zeitlich im Frühjahr, etwa im Februar wieder zu legen und legen fast durchgehend bis Ende des Sommers oder bis  den Herbst (Mauser) alle 1 bis 3 Tage ein Ei pro Henne. Ihr Futterverbrauch ist niedrig. Bei den Zwergrassen ist auch von Vorteil, dass sie relativ wenig Mist hinterlassen.

 

Vorsicht ist lediglich bei Katzen und Greifvögeln geboten. Die Tiere haben durch ihre Haube und Zwergengröße einen Nachteil. Und apropos Haube - bei der regelmäßigen Federlingskontrolle (Ektoparasiten) am besten nicht nur den Po der Tiere begutachten und behandeln, sondern auch gleich die Haut unter der Federhaube mitbehandeln (mit Kieselgur einmassieren).

 


Zwerg Seidenhuhn

 

Farbschlag des Hahns: gelb

Legerhythmus: ähnlich wie beim "großen Seidenhuhn". Die Hennen beginnen gerne im Winter mit dem Legen und legen, jeweils mit längeren Legepausen bis in den Sommer. Danach mausern sie meist und legen wieder im Herbst weiter.

Bruttrieb: starker Bruttrieb, zwei bis drei Mal im Jahr; gute Glucken; ein wenig "ungeschickt" im Umgang mit den Küken durch die befiederten Läufe.

Legeleistung: ca. 80 Eier im ersten Legejahr, im zweiten ca. 70 Eier, im dritten ca. 50 Eier, in den darauffolgenden Jahren nur mehr wenige.

Eigewicht: 26 - 30 g

Eischalenfarbe: creme, beige

Fleisch: Siehe "Seidenhuhn". Nur ein bisschen kleiner.

 

Beschreibung:

Sie ähneln stark den "großen" Seidenhühnern, in ihrem Aussehen, wie in ihrem Verhalten, Charakter und den Vorlieben.

Zwerg Seidenhühner wurden als Zierhühner gezüchtet. Wer einen kleinen Stall hat und wenig Platz, dafür viel Liebe für leicht zu zähmende Hühnerchen und einen schönen Garten mit vielen Versteckmöglichkeiten und einiger Abwechslung, wird viel Freude mit diesen Tierchen haben. Eier legen sie nicht so viele, dafür aber gerne im Winter.

Seidenhuhn und Zwerg Seidenhuhn sind emsigeFuttersucher und neugierige Wesen. Sie benötigen keinen hohen Zaun, wenn man ihr Gehege einzäunt. 70 bis 80 cm Höhe genügen.

 

Zwerg Seidenhühner legen phasenweise. Dazwischen brüten sie oder machen längere Legepausen, wenn man nicht möchte, dass sie brüten. Deshalb sind Bruteier der Seidenhühner in größeren Mengen meist ein Mal gegen Ende Winter, ein Mal zwischen April und Juni und einmal im Sommer oder Herbst verfügbar. Vereinzelt legt da und dort mal eine Henne einige Tage durchgehend Eier. 


Perlhuhn

 

Farbschläge der Tiere auf den Fotos: blau, azurblau, violett, weiß, mischfarbig

Legerhythmus: Die Hennen legen fleißig von Anfang Frühling (meist April) bis in die Zeit der Mauser im Herbst.

Bruttrieb: vorhanden

Brutdauer: 26 bis 27 Tage

Legeleistung: ca. 120 Eier im ersten Legejahr, ca. 90 im zweiten Legejahr, danach signifikant weniger je Legejahr.

Eigewicht: 40 - 45 g

Eischalenfarbe: beige, creme

Fleisch: delikat, dunkel, erinnert an Fasan und Rebhuhn

 

Beschreibung:

Das Perlhuhn stammt ursprünglich aus Nordafrika, wo es auch heute noch lebt. Im Laufe der Jahrzehnte wurden in Europa verschiedenen Farbschläge erzüchtet. Das Perlhuhn legt im Frühling und Sommer etwa Hühnereigroße, sehr dickschalige Eier. Bruterfolg stellt sich meist jedoch nur mit Kunstbrut oder Naturbrut durch eine Hühner-Henne ein.

 

Die Eier sind etwas besonderes, Sie schmecken wirklich gut. Beim Aufschlagen aber Vorsicht. Nicht an einer Keramiktasse aufschlagen, sondern am Rand eines Metalltopfes, da die dicke und feste Eischale der Keramiktasse Schaden zufügen kann.

 

Der Grund, warum sich einige Hühnerhalter u.a. Perlhühner halten, ist, dass sie Fressfeinde abwehren. Eine Gruppe von Perlhühnern tritt dem Feind unerschrocken mit lautem "Tschekerek" gegenüber. Manche haben schon berichtet, dass ein Fuchs, der es am hellichten Tag gewagt hatte, den Hof zu betreten, von den Perlhühnern vertrieben worden ist. Perlhühner zetern auch laut, wenn ein Luftangreifer sich nähert. Eine größere Gruppe kann unter sogar einen Hühnerhabicht vertreiben.

 

Perlhühner fliegen gut und gerne. Wer möchte, dass Perlhühner abends in den Stall gehen, lässt die Küken am besten von einer Hühner-Glucke aufziehen. Dennoch kann es sein, dass die Tiere tagsüber den Zaun überqueren oder den Stall irgendwann nicht mehr betreten. Werden die Federn eines Flügels gestutzt, bleiben sie im Gehege und gehen meist auch wieder in den Stall, um dort aufzubaumen.

 

Manche Hühnerhalter halten Perlhühner und Hühner gemeinsam in einer Gruppe. Wir haben bessere Erfahrungen gemacht, wenn die Perlhühner ein eigenes Gehege mit eigenem Stall besitzen.

 

Achtung: Wenn Sie Bruteier der Perlhühner brüten, benötigen diese 27 Tage. Sie können nicht gemeinsam mit anderen Eiern gebrütet werden.


Japanische Legewachtel

 

Legerhythmus: Die Hennen legen bei Freilandhaltung (Voliere) von ca. Ende März bis Herbst. Die Tiere mausern zwei Mal im Jahr. Einmal im Frühling, das andere Mal im Herbst. In dieser Zeit legen sie weniger oder nicht.

Bruttrieb: nicht vorhanden

Brutdauer: 16 -17 Tage

Legeleistung: ca. alle 20 Stunden 1 Ei je Wachtel. Bei Stallhaltung im Winter mit Tageslichtverlängerung legen sie den ganzen Winter auch durch. Dies zehrt aber sehr an ihren Kräften und sie müssen in einem solchen Fall sehr nährstoffreich gefüttert werden. In der Freilandhaltung tanken sie während der langen Legepause im Winter wieder an Engerie und Kraft auf.

Eigewicht: 10 bis 14 g

Eischalenfarbe: beige mit dunkelbraunen Punkten und Flecken

Fleisch: delikat, zart, sehr kleiner Braten

 

Beschreibung:

Die Japanische Legewachtel ist für viele mittlerweile ein "Must-have". Völlig unkompliziert in der Haltung, robust, tolle Eileistung bei wenig Futterverbrauch, wenig Platzbedarf, gut verträgliche Eier für die meisten Eiallergiker usw.

 

Die bekannte Heilige Hildegard von Bingen hat den Wachteleiern sogar Heilwirkung zugeschrieben.

 

Die Japanische Legewachtel erlebt gerade einen Aufschwung. Viele Hühnerhalter halten bereits auch Wachteln und so mancher, der für Hühner keinen Platz hat oder nur einen schattseitigen Balkon besitzt, hat schon Wachteln bei sich zu Hause angesiedelt.

 

Tipps und Infos für die Wachtelhaltung:

- Eine geschlossene Voliere ist notwendig, da Wachteln sonst davonfliegen.

 

Pro können 5 bis 7 Wachteln untergebracht werden.

 

- Achtung bei Fressfeinden (Katze, Marder). Eine kleine Voliere kann ein bisschen erhöht angebracht werden, Volieren, die auf der Erde stehen, können im unteren Bereich mit Brettern versehen werden.

 

- Die Wachtelvoliere sollte ost- oder nordseitig ausgerichtet sein. Wachteln legen meist am späten Nachmittag, manche am frühen Morgen (Wachteln legen manchmal sogar 2 Eier am Tag). Bei großer Hitze und direkter Sonneneinstrahlung fühlen sie sich nicht wohl und legen nicht.

 

- Kleine Verstecke für die Wachteln in der Voliere bauen. Wachteln verstecken sich auch in der Natur meist in Büschen, hinter Grasbüschel und im Dickicht. Dadurch fühlen sie sich sicher und wohl.

 

- Ein kleines Sandbad mit Sand und ein wenig Kieselgur.

 

- Wachteln legen meist, wo ihnen gerade das Ei herausfällt. Wenn sie ein abgedunkeltes Nest mit Nesteiern haben, legen sie oft auch dort ihr Ei ab.

 

- Futter: nicht zu groß pelletiertes Hühner-Legefutter oder eine spezielle Wachtelfutter oder Fasanenfuttermischung. Die Wachteln freuen sich jeden Tag über ein wenig Gras/Löwenzahn/Salat/Klee.

 

- Bei der Brut benötigen die Küken etwa 16 oder 17 Tage bis zum Schlupf. Die Eier deshalb nicht zusammen mit Eiern anderen Geflügels brüten. Die Temperatur kann dieselbe sein wie bei Hühnereiern, jedoch sollte die Luftfeuchtigkeit etwas höher sein als bei Hühnereiern. Die Eier müssen nicht unbedingt gekühlt werden während der Brut.

 

- Hahn oder Henne? Kennfarbige Farbschläge kennt man mit ungefähr 3 oder 4 Wochen auseinander, bei nicht kennfarbigen Farbschlägen sind die Hähne am Krähen (Trällern) zu erkennen oder durch den so gen. Kloakentest.

 

- Lautstärke des Hahnenkrähens: bis zu 1,5 km weit entfernte Nachbarn können es hören.

 

- Wachteleier kochen: 3 Minuten für ein hartgekochtes Ei, 1 1/2 Minuten für ein Ei mit weichem Dotter. Ein Gedicht - weich gekochte Wachteleier zum Frühstück mit etwas Kräutersalz und frischem Weißbrot mit Butter :-)